Der Kiwi-Blog

Anja & Lars on Tour

Friday, April 06, 2007

Die Gletscher




Es war schon beeindruckend, zum ersten Mal in unserem Leben sahen wie Gletscher und auch noch so nah. Das Gute an diesen beiden Gletschern ist das sie fast an das Meer reichen und man somit hervoragend nah an sie herankommt. Natürlich sind es noch ein "paar" Meter, aber in der Welt soll dies trotzdem einzigartig sein. Wir fanden den Fox Glacier schon etwas schöner, da hier nicht ganz so viele Touristen hinströmen und er durch die umliegende Felslandschaft etwas imposanter wirkt als der Franz Josef. Leider können wir euch nur Fotos vom Franz Josef zeigen, da das Wetter als wir am Fox waren nicht das Beste war und deswegen auch die Aufnahmen etwas unspektakulärer gewurden sind.
Wir wollten eigentlich auch noch Heli Hiken gehen. Das heist mit einem Huschrauber auf den Gletscher fliegen und dann dort ein bisschen herumwandern. Doch da es so bewökgt war, dass wir kaum die Gletscher sehen konnten, war es uns zu unsicher wie die Verhältnisse auf dem Gletscher sind. Ausserdem wäre es eine recht kostspielege Angelegenheit geworden und das wollten wir nur bei 1a Wetter durchführen. So verabschiedet wir uns von den Gletschern und fuhren weiter die Wesküste entlang.

kurz vor den Gletschern




Als wir uns von Punaikaki aus Richtung des 2. großen Highlights der Westküste den Gletschern aufmachten hielten wir noch in Okarito, da sich hier zum ersten Mal die Wolken lichteten und wir den ersten Blick auf die Südalpen werfen konnen. Einer der schönesten (auf das Wetter bezogene) Tage ging zu Ende und wir freuten uns schon auf die Gletscher die wir morgen besuchen wollten....

Der Wilde Westen Teil 2




In Karamea angekommen blieb nur kurz Zeit zum verschnaufen. Anja hatte sich vorgenommen auch die hiesige Umgebung noch etwas besser zu erkunden. So fuhren wir in das Opara Bassin, welches bekannt für seine Steinbögen und Höhlen ist. Hier befindet sich der groesste Steinbogen NZ. Auch die Strände um Karamea sind wunderschön und Menschenleer. Aber irgendwann war die Zeit vorbei an einem Platz zu verweilen und es wurde Zeit uns in Richtung Süden an der Westküste nach Punaikaki (Pancake Rocks) zu bewegen. Für viele Leute sind die Pancake Rocks inklusive Blowholes eines der Highlights an der Westküste. Sie sehen ja auch schon seltsam aus, aber dadurch das wir nicht das Glück hatten die Blowholes in Aktion zu erleben war es eher ein bescheidenes Erlebniss. Normalerweise wird bei Flut das Wasser durch die Löcher im Fels gedrückt und schiesst somit als Fontaene gen Himmel. Bei uns stimmten aber die wetterlichen Voraussetzungen nicht. Wir versuchten es 3 mal bei einsetzender Flut und es war vergebens. Es ist auch noch zu erwähnen das wir auch hier unsere Wanderschuhe angezogen haben und versucht haben einen Teil des Inland Pack Track zu gehen, doch durch zu viel Regen in den letzten Tagen war die Strömung zu stark sodass wir nach 3 Flussdurchquerungen aufgeben mussten (es wurde einfach zu tief). Man könnte meinen, dass wir an diesem Ort nicht so viel Glück hatten. Stimmt!.....

Thursday, April 05, 2007

Heaphy Track






Dieser zählt auch zu den Great Walks und ist einer der Einfachsten. Seine Schwierigkeit ist die Länge von 82km (der längste der Great Walks) die von der Nordküste bis zur Wesküste gelaufen werden müssen. Wir dachten uns es sei ein guter Einstieg um die Kiwi´s besser in ihrer Wanderleidenschaft zu verstehen. Unser erster Übernachtwalk, für zwei Flachlandtiroler wie wir es sind schon eine kleine Herausforderung. Wir entschieden uns den Track in 3 Nächten und 4 Tagen zu bewältigen. Wobei es den ersten Tag 17 km Bergauf ging. Leichter als erwartet fiel es uns mit dem Gepäck dieses Stück zu bewältigen. Auch die Aussicht die wir geniessen durften und die erste Nacht auf einer Hütte machten diesen Tag unvergesslich. Am zweiten Tag hiess es dann Zähne zusammenbeissen. Das längste Teilstück wartet auf uns. Es war nicht besonders schwer (keine schweren Anstiege ect.) aber 27 km läuft man nicht jeden Tag. Nach 7 Stunden hatten wir auch dies bewältigt und mir ging es ausgesprochen gut. Anja war schon etwas mehr gezeichnet, aber für sie war es das erste Mal über 20 km, ich durfte diese Erfahrung schon mal vor Jahren bei der Bundeswehr sammeln. Die Natur war wunderschön und vor allem vielfältig, man glaubt es gar nicht wie die sich auf so einem "kurzem" Stück verändert. Am nächsten Tag waren 21.5 km zu laufen und ich merkte aufeinmal was ich am Vortag gemacht habe. Es viel mir ziemlich schwer nach der ersten Pause wieder aufzustehen und den Tritt zu finden. Ausserdem ging es die meiste Zeit bergab und unsere Knie mochten dies überhaupt nicht. Aber das Ziel war es wert sich anzustrengen, am Ende des Tages wartete für uns das erste Bad seit 3 Tagen. Da uns die Bergpools viel zu kalt waren warten wir auf das Meer und es war wunderschön. Nur die Sandfliegen störten unsere Laune. Soviel hatten wir bis dahin noch nicht gesehen. Aber der Track ist dafür bekannt an diesem Abschnitt mit dieser Plage aufzuwarten. Eigentlich war es uns auch egal, zu erschöpft waren wir von diesem Tag. Am letzten Tag wartete ein Coastalwalk auf uns. 16.5 km die wir zu einem Drittel beim letzten Mal in Karamea schon gelaufen waren. Das Wetter spielte aber diesmal nicht so mit und die meiste Zeit war es bewölkt und grau. So konnten wir nochmal Gas geben um endlich aus unseren Schuhen zu kommen. Ich muss sagen es war ein tolles Gefühl als wir vor dem Zielschild standen. Erschöpft aber glücklich darüber einen der schönsten Wanderungen NZ bewältigt zu haben.

PS: Wir waren die einzigen die nicht mit Blasen Zu Kämpfen hatten, Danke an MEINDL die wie auch einige Kiwi´s finden die Besten Wanderschuhe der Welt machen.

Great Walks

Das sind in NZ die populärsten 3-4 Tage Wanderungen. Sie überzeugen durch eine breitgefechterte Szenerie sowie durch gut ausgestattete Hütten (meist mit Gaskocher und Holzofen). Ausserdem sind sie gut makiert und für die meisten Menschen mit durschnittlicher bis guter Fitness zu bewältigen. Es gibt in NZ Tausende von Kilometern zu erwandern die sicherlich genauso schön sind, aber nicht ganz so gut ausgebaut sind. Es gibt 9 Great Walks wobei der eine eine Paddeltour auf einem Fluss auf der Nordinsel ist.

Wednesday, April 04, 2007

Der wilde Westen Teil 1





Die Westküste ist auf ca. 600km bewohnt, hier leben jedoch nur 31.ooo Menschen und das bedeutet kilometerlange einsame Strände und verlasse Strassen. In Westport angekommen ging es zu Cape Foulwind auch hier gibt es eine Robbenkolonie, wie eigentlich ueberall auf der Südinsel. Zum unserem Glück machten wir an diesem Abend gleich mal Erfahrung mit dem Regen an der Westküste. Dieser ist berühmt für seine Ergiebgkeit und Dauer. Es regenete Stunden. Am nächsten Morgen hatten wir Glück und es war für 2 Stunden trocken so nutzten wir die Gelegenheit und schauten uns die Robbenkolonie von Nahem an. Das Gute ist man muss sie nicht suchen, man riecht sie schon kilometerweit. Danach verliessen wir Westport. Zu der Stadt ist zu sagen das sie zu den ödesten in NZ gehört, besser gesagt sie ist auf Platz 2 gleich hinter Greymouth die wir auch schon besucht hatten. Hier gibt es eigentlich nichts, ausser Regen. Das witzige an der Sache ist, dass sie von einem Typen mitgegründet wurde als der Goldrausch an der Westküste einsetzte und als die Vorkommen an diesem Teil der Küste abgebaut waren, zogen die meisten Minenarebiter weiter und dieser Typ half dannach mit Greymouth aufzubauen. Das nenne ich mal eine Leistung 2 der unterinteresanntesen Städte NZ mitgegründet zu haben.
Unser Weg ging nach Karamea, an das Ende der Strasse. Aber auf dem Weg liessen wir uns es natürlich nehmen eine kleine Wanderung am Charming Creek zu unternhemen und dabei eines von Anjas Lieblingsmotiven (Wasserfälle) zu bestaunen.
Karamea, ist ein kleines Dorf das den Vorteil hat ein Mikroklima zu besitzen. Das heisst das es hier nicht so viel regnet wie andersowo an der Küste und das wenn man ein bisschen weiter westlich fährt sogar eine sehr seltene Palmenart (Nikeaupalme) bewundern kann. Ausserdem ist es der Start oder das Ende des Heaphy Tracks einer der "Great Walks" (mehr dazu im nächsten Blog). Wie es hier natürlich kommen musste streikete unser Wagen, er wollte nicht mehr anspringen. Das erste Mal das Bluebird nicht so wollte wie wir und das ausgerechnet hier im Nirgendwo. Zum Glück fanden wir einen Mechaniker der sich unserer annahm und bald daraufhin Entwarnung gab. Es war lediglich eine Glühkerze, (beim Benziner Zündkerze) die kaputt war. Also nichts Dramatisches, das Problem war nur, dass es Freitag war und er den Ersatz natürlich nicht hatte. Er musste es aus Christchurch bestellen und das kann ein bisschen dauern. Da zum Glück auch Waitangi Day (Nationalfeiertag) am darauffolgenden Dienstag war meinte er das es sein kann das dies bis Mittwoch dauert. Wir dachten nur Scheisse, was können wir hier 5 Tage ohne Auto machen? NIX!!!
Wie es der Zufall will, trafen wir ein japanisches Pärchen was in Nelson lebt und hier gerade Urlaub machte. Sie fragten ob wir mit ihnen gemeinsam die Gegend erkunden wollen, wir sagten natürlich sofort zu und fuhren an den Kohaihai Beach, hier startet bzw. endet der Heaphy Track. Wir wanderten also ein bisschen durch Palmenwaelder und fanden diese Ecke sehr schön. Wir spielten mit dem Gedanken die Zeit des Wartens zu Nutzen und den Heaphy Track zu laufen. Die Frage war nur wie kommen wir an die andere Seite (Nordküste) oder wie von der Nordküste wieder nach Karamea. Natürlich gibt es Busunternhemen, aber die sind auch recht teuer es sind immerhin 400km Strasse zu bewältigen (von einem zum anderen Ende). Aber das Glück hatte uns geküsst und die beiden Miyuke und Kazu (die Namen des japanischen Pärchen) boten uns an mit ihnen zusammen nach Nelson zu fahren. Klasse meinten wir, jetzt müssen wir nur noch eine Verbindung von Nelson zum Start des Tracks bekommen. Leider waren die Hütten für unseren eigentlich Starttag ausgebucht so mussten wir uns noch ein Zimmer in Nelson suchen. Aber da kam die Japanische Gastfreundschaft wieder zum Vorschein. Sie boten uns an im Wohnzimmer zu schlafen, wenn es uns nichts ausmachen würde. Machte es natürlich nicht. Was wir auch nicht wussten, Kazu war Chefkoch in einem japanischem Restaurant. Ich kann nur sagen eine Wohltat für den Gaumen. Der Gipfel der Freundlichkeit war dann, als Kazu meinte wenn wir das Benzingeld bezahlen fährt er uns zum Anfang des Tracks und wir mussten dadurch nicht so früh aufstehen. Klasse... uns kammen die Tränen
Am nächsten Tag ging es los......

Auf in den Westen


Von unserer Entscheidung total begeistert fuhren wir zum Nelson Lake District. See Rotoiti und Rotoroa war das Erste was wir besuchten. Nach einer Wanderung verliebte sich Anja sogleich in diesen Platz und machte ihm zum Schönsten was sie bis jetzt in Neusseland geshen hat. Ich dachte mir zum Glück sind wir erst kurz in NZ und haben noch nicht alles gesehen. Wobei es natürlich sehr schön war. Weiter ging es durch ein paar Städtchen die früher viel Ruhm durch Goldgräberei erlangten und heute nur noch vor sich hertümpeln nach Westport an die Westküste.

Die Nordküste


So richtig wussten wir gar nicht was wir als erstes hier machen wollten. Eigentlich war ja Arbeiten angesagt doch wir verzogen uns lieber an einen schönen Fleck in den Marlborugh Sounds und relaxten ein wenig. Zu den Städten gibt es hier wenig zu sagen. Picton ist sehr schön gelegen und dient als Verbindung zur Nordinsel (Wellington). Blenheim gilt als Versorgungsstadt der umliegenden Region und ist eigentlich nicht besonders attraktiv, wenn man von der schönen Natur absieht die man von hier aus in wenigen Fahrminuten erreichen kann. Aber wir wollten ja nicht unser Hauptziel aus den Augen verlieren (Arbeiten) und so fuhren wir über Nelson direkt nach Motueka. Wir hatten gehört die suchen hier Leute für die Apfelernte. Doch wir mussten festellen, dass das ganze erst am 20. Febraur startet und wir somit fast 4 Wochen zu früh hier waren. Jetzt hiess es Entscheidungen treffen. Es gab 2 Möglichkeiten. Die Erste war, hier zu warten und den direkt vor der Haustür liegenden Abel-Tasman-Nationalpark zu erkunden oder das Arbeiten erstmal zu verschieben um das gute Wetter auszunutzen und Richtung Westküste aufzubrechen. Wir entschieden uns für Letzteres....

Ab in den Norden





Nach unseren ersten Tagen reisen holte uns der Alltag ein und wir begannen darueber nachzudenken ob es nicht besser waere ein wenig zu arbeiten. Also beschlossen wir an die Nordkueste zu fahren um einen Job in der dort ansaessigen Landwirtschaft zu bekommen. Das hiesse, dass es entweder auf eine Obstplantage oder ein Weingut gehen sollte. Aber natürlich wollten wir die Anfahrt geniessen und liessen uns etwas Zeit die Ostkueste zu erkunden. Erster Stop war Tiromoana Bush wo wir zu einem 90m hohem Kliff wandern wollten. Als wir am Abend auf dem Parkplatz der uns auch als Platz zum uebernachten dienen sollte ankamen, bliess der Wind so sehr, dass es nicht auszuschliessen war, dass unser ueber 2 Tonnen schwerer Panzer umkippt oder wir den Weidezaun am naechsten Morgen als Galonsfigur um den Kuehlergrill kleben haben. So ging es im wilden Sandgestoeber mit null Sicht in den angrenzdende Wald. Mir war nicht sicher ob das so eine gute Idee war, denn die Baeume bewegten sich schon gehoerig im Wind. Aber Anja meinte, dass die hier schon länger als wir stehen und sie uns auch nicht näher kommen wuerden. Sie behielt Recht und am nächsten morgen konnten wir die Wanderung beginnen. Als wir dann 3 Stunden unterwegs waren und das Kliff bereits gefunden hatten begann die Landschaft etwas eintöniger zu werden und wir fragten wir uns, wann dieser Rundweg entlich zum Parkplatz führen würde. Nach einer weiteren Stunde ueber mit Schafen übersehten Weide trafen wir auf einen Farmer der uns mitteilte das der Weg noch im Bau sei und wir lieber den Weg gehen sollten den wir gekommen sind. Mit einem geqäulten Lächeln bedankten wir uns und liefen zurück. Zu allem Ueberfluss verlor ich auch noch ein Teil unseres Tripots (Stativ für die Kamera) was diesen völlig unbrauchbar machte. Als nächstes ging es zu den Cathedral Cliffs und NapeNape einem mit Kalksteinen übersähtem Strand an dem wir übernachteten. Für den nächsten Tag war eigentlich Kaikoura geplant. Eine kleine Küstenstadt die sich hervorragend zum Walbeobachten eignet, da hier einige Pottwalen leben und abundzu schauen auch mal Orcas (Killerwale) und andere Spezien vorbei. Wir sind jedoch an einer kleinen Siedlung hengengeblieben, welches in einem von Anjas Wanderbüchern als schöne Küstenwanderung beschrieben wurde. Orao wurde für uns dann auch zu einer ganz besonderen Erfahrung. Als wir mir nix dir nix am Strand langspazierten unterbrach ein lautes Bellen unser Gespräch. Eine Robbe fühlte sich offensichtlich durch uns belässtigt und machte aus ihrem Unmut kein Geheimniss. Mir wurde schon etwas anders, ok ich hatte etwas Angst, denn diese Tiere haben richtig große Zähne und sind nicht wie bei uns zu Hause hinter dicken Glasscheiben. Aber nach ein paar Minuten hatte sie sich wieder beruhigt und wir konnten es geniessen so ein Tier aus nächster Nähe in freier Natur zu erleben. Eine andere meinte sie müsste uns zeigen was sie so alles im Wasser kann und drehte füer uns ihre Bahnen. Auf dem Rückweg trafen wir auf David einen Kiwi (Abk. für Neuseeländer) der uns gleich in sein Strandhaus einlud und meinte wir sollten doch mit unserem Van auf seinem Grundstück parken. Das sei sicherer und ausserdem könne man so am Abend Geschichten über Europa austauschen. Er war nähmlich mal vor 25 Jahren dort auf Rundreise und wollte mal wissen was sich so verändert hat. Am nächsten Morgen hatten wir dann ein richtig gutes Frühstück (Eier, Bacon usw.) was wir nicht jeden Tag hatten, ausserdem konnten wir von seiner Terrasse aus verfolgen wie sich in nur 100m Entfernung ein Dutzend Delfine sich im Wasser vergnügten, sie jagten. David meinte nur, die sieht er hier jeden Tag da sie immer die gleiche Runde drehen. Leider war die See an diesem Tag etwas zu rau ansonsten wäre er gerne mit seinem Boot mit uns noch etwas näher an Delfine ran gefahren. So geblendet von der ganzen Tierwelt verliessen wir Orao und fuhren direkt zur Nordküste.